TANIOBIS: „Powders that push the limits“

10.12.2024
Das TANIOBIS-Team feiert 5 Jahre AMtrinsic®.

Wie AMtrinsic® Tantal- und Niob-Pulver seit fünf Jahren die Grenzen im 3D-Druck neu definieren

TANIOBIS produziert hochwertige Werkstoffe, Pulver und Legierungen auf Tantal-, und Niob-Basis. Neben dem Einfluss dieser Werkstoffe auf globale Technologietrends wie KI und Big Data bedient TANIOBIS mit dem Metallpulver AMtrinsic® einen weiteren Megatrend. Bereits seit fünf Jahren ist AMtrinsic® ein wichtiger Bestandteil additiver Fertigung. Im Interview erläutern Katarzyna Kosowski, Head of Corporate Communications, und Stefan Richardt, Technical Sales Manager Additive Manufacturing, was es mit der Marke auf sich hat und wie es gelungen ist, sie am Markt zu platzieren.

AMtrinsic® ist jetzt seit fünf Jahren auf dem Markt. Warum ist die Marke so erfolgreich? Was macht sie aus?

Katarzyna Kosowski: Die Kombination der Vielseitigkeit der Eigenschaften der gasverdüsten sphärischen tantal- und niobhaltigen Legierungen mit der Designfreiheit additiver Fertigungstechnologien eröffnet Anwendern von Beginn an neue Möglichkeiten. Die Hauptanwendungsgebiete von AMtrinsic® sind der Druck von medizinischen Implantaten, die Fertigung hitze- und korrosionsbeständiger Komponenten in der chemischen Industrie sowie Hochtemperaturanwendungen in Luft- und Raumfahrt – sehr zukunftsträchtige Branchen. 

 

Stefan Richardt: Für die Entwicklung haben wir bereits vor Jahren ein großes akademisches Netzwerk aufgebaut, unter anderem mit der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Niedersächsischen Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung (NIFE) sowie der orthopädischen Universitätsklinik Rostock. Ergänzend standen und stehen wir im stetigen Austausch mit unseren Kunden und Partnern, die das aktuelle Interesse an Titan-Legierungen mit den intrinsischen Eigenschaften von  Niob- und Tantal bestätigen. 

 

Katarzyna Kosowski: Intrinsisch war übrigens auch das Stichwort bei der Suche nach dem Markennamen. AMtrinsic® setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen. AM steht für Additive Manufacturing, also additive Fertigung, trinsic leitet sich von „intrinsische Eigenschaften“ ab.

Welche neuen Möglichkeiten können Anwender durch AMtrinsic® erreichen? Gibt es Beispiele?

Stefan Richardt: Die Werkstoffe Tantal und Niob sind hochschmelzend, das heißt, sie schmelzen erst bei Temperaturen über 3000 Grad Celsius. Deshalb können sie nicht gegossen und nur schwer konventionell verarbeitet werden. Der 3D-Druck hingegen bietet viele Möglichkeiten der Formgebung und macht die beiden Werkstoffe modellierbar. Durch das AMtrinsic®-Pulver eröffnen sich für die additive Verarbeitung völlig neue Welten. Mit dem Pulver lassen sich Bauteile drucken, die selbst extrem hohen Temperaturen standhalten. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu subtraktiven Fertigungsverfahren wie dem Fräsen, Erodieren oder Schleifen gibt es bei der additiven Fertigung kaum Materialverlust.

Wo findet AMtrinsic® heute konkret Anwendung?

Stefan Richardt: TANIOBIS ist mit AMtrinsic® in fast allen Industriezweigen tätig, zum Beispiel auch in der Luft- und Raumfahrt. Hier stellen unsere Kunden Steuerdüsen für Satelliten her, die dabei helfen, diesen neu auszurichten oder in eine neue Umlaufbahn zu bringen. Durch die hohe Temperaturbeständigkeit der Tantal- und Nioblegierungen erhöht sich die Lebensdauer der Steuerdüsen und somit die Nutzungsdauer der Satelliten. Von diesen Materialeigenschaften profitiert auch die chemische Industrie. Ventile, die Säuren und Laugen aller Art transportieren müssen, sind durch die hohe Korrosionsbeständigkeit von Tantal geschützt. In der Medizintechnik eignet sich die Kombination von Tantal und Niob aufgrund ihrer hohen Biokompatibilität besonders für die Herstellung von Implantaten. Eine Legierung aus Tantal und Niob in Kombination mit Titanwerkstoffen bildet einen sehr guten biokompatiblen Werkstoff, der duktil ist und somit den Eigenschaften von Knochen nahekommt. Aus diesem Grund fertigen unsere Kunden bereits erfolgreich Wirbelsäulenimplantate an, die die verträglichste Alternative zu den bisher üblichen, nicht gesundheitsfördernden Titan 64 Legierungen (mit Aluminium und Vanadium) darstellen.

Wie lange hat es von der Produktentwicklung bis zur Markteinführung gedauert? Was waren die größten Herausforderungen?

Stefan Richardt: Die Verarbeitung des Pulvers war für unser Forschungs- und Entwicklungsteam eine technologische Frage, da sie nicht wussten, ob sich die Materialien wegen ihrer sehr hohen Schmelzpunkte überhaupt für den 3D-Druck eignen würden. Gemeinsam mit dem Laserzentrum Hannover haben wir seit 2015 eine außerordentlich gute Zusammenarbeit aufgebaut und unser Know-how für dieses Projekt intensiv miteinander verbunden. Dort kamen zuerst unsere regulären EB- und SPT-Pulver zum Einsatz, später dann auch unsere AMtrinsic Pulver. 

 

Katarzyna Kosowski: Solche Prozesse brauchen Zeit. Bis zur Markeneinführung im Oktober 2019 hat es mehrere Jahre gedauert, wobei die Legierungspulverentwicklung von Beginn an in Goslar stattfand. 

Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer innovativen Produkte und Entwicklungen?

Stefan Richardt: Die Eigenschaften unserer Pulver sind besonders interessant für bestimmte Endanwendungen wie Luft- und Raumfahrt, Supraleiter oder medizinische Implantate – also die aktuellen Megatrends. Deshalb bin ich sicher, dass die Themen relevant bleiben oder sogar noch an Bedeutung gewinnen werden. Die Nachfrage nach besonderen Legierungen und AMtrinsic Pulvern für spezielle Entwicklungen im 3D-Druck-Markt ist groß. Diese kann TANIOBIS kompetent bedienen. 

Katarzyna Kosowski: Das Angebot an Messen und Konferenzen, Publikationen und digitalen Plattformen zum Beispiel im 3D-Druck-Markt ist beträchtlich. Damit haben wir auch die Plattform, um über unsere Visionen zu sprechen. Der kontinuierliche Austausch und die effiziente Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und innerhalb der Branche sind dabei die wichtigsten Voraussetzungen für ein nachhaltiges Kommunikationskonzept. Eine Disziplin, die uns bereits sehr gut gelingt und die wir weiter vorantreiben werden.

Wie sind Sie vorgegangen, um sicherzustellen, dass die Marke AMtrinsic® effektiv und überzeugend im Markt positioniert wurde?

Katarzyna Kosowski: Zum einen sind wir natürlich die klassischen Wege gegangen. Das heißt, wir haben Fachpressekampagnen gespielt und Anzeigen geschaltet. Aber auch auf Social Media erreichen wir unsere Interessenten vermehrt. Hier setzen wir vor allem auf Instagram und LinkedIn. Ein Highlight über die AMtrinsic® Kampagne hinweg waren die Auftritte auf Messen für Additive Manufacturing z.B. der Formnext in Deutschland. Aber auch auf internationalen Messen wie der Rapid/TCT in den USA waren wir mit der Marke präsent. Für die Markteinführung ist es wichtig, sich genau anzuschauen welche Alleinstellungsmerkmale unser Produkt im Vergleich zum Wettbewerb hat und wie wir diese kommunizieren wollen. Dieser Teil des Prozesses wird als Entwicklung der Markenidentität bezeichnet. Zum anderen muss die Marke rechtlich geprüft und geschützt werden und schließlich über die richtigen Marketingkanäle präsentiert werden, um die Markenpräsenz aufzubauen. Basierend auf den definierten Markenwerten haben wir dann den Markennamen und das Logo entwickelt. 

 

Stefan Richardt: Dazu gehört auch der Claim „Powders that push the limits“, der genau die Botschaft zusammenfasst, die unsere Marke vermittelt. Er bringt zum Ausdruck, dass die Erzeugung komplexer Geometrien im 3D-Druck in Kombination mit den einzigartigen intrinsischen Eigenschaften unseres AMtrinsic® Pulvers völlig neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet und sich jeder Aufgabe mit voller Power stellt.

Katarzyna Kosowski

Katarzyna Kosowksi

Head of Corporate Communications bei TANIOBIS 

Stefan Richardt

Stefan Richardt

Technical Sales Manager Additive Manufacturing bei TANIOBIS

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